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Umweltmaßnahmen am Inn

Neue Lebensräume entstehen

Die Wasserkraftwerke am Inn sind Mehrzweckanlagen. Die Anlagen verbinden Hochwasserschutz und Flusssanierungen mit der nachhaltigen Stromerzeugung aus Wasserkraft. Beim Bau der Staustufen entstanden neue Lebensräume oder wurden bewusst Auen und Stillgewässer neu gestaltet.

Neben den laufenden Unterhaltsmaßnahmen zur Sicherstellung und Verbesserung der Hochwassersicherheit werden auch laufend Flusssanierungen zur Schaffung neuer Lebensräume durchgeführt. Durch die Entlandung und Anbindung von Altgewässern, die Neugestaltung von Uferbereichen und die Anlage von Biotopen soll die verlorene Flussdynamik wiederbelebt werden.

Im Nahbereich der Kraftwerke konnten sich viele wertvolle Erholungs- und Rückzugsräume für Mensch und Natur entwickeln. Auch seltene Pflanzen und Tiere entfalten sich im Lebensraum am Inn. Durch die schonende ökologische Bewirtschaftung der Dämme und Deiche konnten hochwertige Lebensräume geschaffen und erhalten werden. 

Hochwasserschutz und Umweltschutz 

Entlang des Inn befinden sich viele Schutzgebiete und Biotope. Im Rahmen von Hochwasserschutzprojekten wurden beispielsweise in Stephanskirchen und Rohrdorf Ufer- und Gewässeraufweitungen durchgeführt und gemeinsam mit Ökologen naturnahe Fließgewässerstrukturen, Auen und Biotope sowie Weich- und Hartholzwälder geschaffen.

Für zahlreiche Wasservogelarten aber auch Amphibien, wie Gelbbauchunke, Springfrosch und die natürliche Fischfauna wurden dadurch bessere Lebensbedingungen geschaffen. Der Stauraum wird von Leit- und Hochwasserschutzdämmen gesäumt, die optimale Magerstandorte für Kräuter, wie Arznei-Baldrian, und Orchideen sind. Dieser vielfältige Lebensraum ist auch optimal für einige Libellenarten, Schmetterlinge und die seltene Zauneidechse.

Partnerschaft mit Umweltministerium

Im Winter 2011 wurde mit umfangreichen ökologischen Strukturverbesserungsmaßnahmen in den Staugebieten am Inn begonnen. Grundlage dafür ist eine Vereinbarung der verbund Innkraftwerke GmbH mit dem Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit, die den Rahmen für eine mehrjährige Partnerschaft vorgibt. Die darin für die kommenden Jahre festgelegten Strukturverbesserungsmaßnahmen umfassen unter anderem Entlandungen und Anbindungen von Altwässern, neue Strukturen, die Schaffung von Brutinseln für seltene Vögel sowie die Anlage von Laichplätzen für Fische und Amphibien. 

Mit den ersten Maßnahmen werden die Gesamtökologie und Gewässerstrukturen für die Fischfauna und die Aulandschaften in den Stauräumen Wasserburg, Teufelsbruck und Gars verbessert. Die ökologische Durchgängigkeit sowohl am  bayerischen Inn als auch an der bayerisch-österreichischen Grenzstrecke wird in den kommenden Jahren Schritt für Schritt umgesetzt. 

Europareservat Unterer Inn 

Am unteren Inn beendete der Bau der Flusskraftwerke den Sohleintiefungsprozess aufgrund der durch die rigorose Flussregulierung verlorenen Dynamik. So bildete sich ein annäherndes Gleichgewicht zwischen Anlagerung und Abransport. Es entstanden wertvolle Fluss- und Auenlebensräume sowie neue Inseln. Diese weitgehend ungestörte Auenlandschaft zog binnen kurzer Zeit Heerscharen von Wasservögeln an den unteren Inn.

Die Innstauseen wurden eine wichtige Drehscheibe im interkontinentalen Vogelzug, für Strand- und Seevögel bieten die Schlickflächen im Herbst Wegzehrung auf dem Flug in den Süden. Der untere Inn gehört zu den vogelreichsten Gebieten im
europäischen Binnenland. Die Innstauseen zwischen Salzachmündung und Schärding-Neuhaus wurden zu einem Ramsar-Gebiet zum Schutz von wertvollen Feuchtgebieten für Wasser- und Wattvögel.

1979 verlieh der Rat für Vogelschutz dem Gebiet das Prädikat „Europareservat“. Der hohe Schutzstatus wird zusätzlich durch die Ausweisung als Naturschutzgebiet, FFH-Gebiet und SPA-Gebiet deutlich, um die einzigartigen Lebensräume und Arten zu erhalten.